Was gegen Sodbrennen hilft und wie man Reflux der Magensäure verhindern kann liest Du hier:
Was ist Sodbrennen?
Fast jeder vierte Erwachsene leidet hierzulande mehr oder weniger regelmäßig unter Sodbrennen. Wie und warum Sodbrennen entsteht, mit welchen Mitteln Sie für schnelle Abhilfe sorgen können und wann der typische Schmerz auf eine Erkrankung hinweist, die von einem Arzt behandelt werden sollte, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Als Sodbrennen wird umgangssprachlich ein brennender Schmerz in der Speiseröhre hinter dem Brustbein bezeichnet, der bis hinauf in den Rachen reichen kann. Ausgelöst wird dieser Schmerz durch Magensäure, die in die Speiseröhre aufsteigt. Nach einer üppigen, fettreichen und schwer verdaulichen Mahlzeit, im Liegen, bei einer sportlichen Betätigung mit vollem Magen oder wenn Sie sich bücken, tritt Sodbrennen besonders häufig auf. In diesen Situationen kann der mit Magensäure vermischte Speisebrei besonders leicht in die Speiseröhre gelangen. Der medizinische Fachbegriff für Sodbrennen ist Pyrosis.
Häufige Ursachen für Sodbrennen
Die Ursachen für Sodbrennen sind vielfältig. Zu den wichtigsten Faktoren, die für sich alleine genommen oder im Zusammenspiel den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre verursachen oder begünstigen können, zählen
- zu viel Magensäure
- Übergewicht
- Schwangerschaft
- Stress
- Medikamente
- bestimmte Erkrankungen
Wenn der Magen zu viel Magensäure produziert, sind die Folgen fast zwangsläufig ein mehr oder weniger starkes saures Aufstoßen und Sodbrennen. Ursache für die Überproduktion von Magensäure können verschiedene Lebens- und Genussmittel sein. Hierzu gehören, Alkohol, fette Lebensmittel, Süßigkeiten wie Schokolade, Kaffee und Nikotin.
Durch fetthaltige Lebensmittel wie Schokolade oder fettes Fleisch werden im Magen bestimmte Signalstoffe freigesetzt. Diese Signalstoffe verringern die Muskelspannung des Speiseröhrenschließmuskels. Zusätzlich wird durch das Fett die Produktion von Magensäure angeregt und gleichzeitig die Entleerung des Magens verzögert. Ebenso entspannen Alkohol und Nikotin die gesamte Muskulatur im Körper, und damit auch den Schließmuskel. Viele Menschen reagieren auf Kaffee mit Sodbrennen, insbesondere, wenn dieser am frühen Morgen auf nüchternen Magen getrunken wird.
Durch Übergewicht, eine Schwangerschaft oder enge Kleidung erhöht sich der Druck auf den Magen, sodass der Mageninhalt den Schließmuskel der Speiseröhre leichter überwinden kann.
Psychische Belastungen und emotionaler Stress im Beruf und im Privatleben sind heute ebenfalls dafür bekannt, dass sie die Magensäureproduktion erhöhen können und dadurch Sodbrennen auslösen.
Verschiedene Medikamente können die Muskelspannung des Speiseröhrenschließmuskels negativ beeinflussen und schwächen. Hierzu gehören beispielsweise Medikamente, die zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden. Bekannt ist, dass Wirkstoffe in Medikamenten, die zu den ?-Blockern, Anticholinergika, ?-Adrenergika, Nitropräparaten und den sogenannten Kalziumantagonisten zählen Sodbrennen auslösen können.
Verschiedene Erkrankungen wie ein Zwerchfellbruch, eine Speiseröhrenentzündung, ein Reizmagen, eine Magenschleimhautentzündung oder Diabetes können ebenfalls die Ursache für Sodbrennen sein.
Wie entsteht Sodbrennen?
Speiseröhre und Magen sind durch einen komplexen Verschluss, eine Art Ventil voneinander getrennt. Wichtigster Teil dieses Ventils ist der sogenannte Speiseröhrenschließmuskel. Wenn Lebensmittel oder Getränke geschluckt werden, gibt dieser Muskel den Zugang zum Magen frei. Unmittelbar danach verschließt der Muskel den Zugang wieder, sodass der Mageninhalt nicht zurück in die Speiseröhre aufsteigen kann. Beim Aufstoßen oder Erbrechen funktioniert dieser Schließmechanismus auch in umgekehrter Richtung.
Sodbrennen entsteht immer dann, wenn der Speiseröhrenschließmuskel den Magenzugang nicht dicht verschließt und mit Magensäure vermischter Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre gelangt. Anders als die Magenschleimhaut schützt die Schleimhaut der Speiseröhre nicht vor der Säure. Sobald die Magensäure mit der Speiseröhre in Kontakt kommt, wird die Speiseröhre gereizt. Diese Reizung wird als der für das Sodbrennen typische brennende Schmerz wahrgenommen.
Schnelle Linderung bei Sodbrennen
Als schnelle Hilfe gegen Sodbrennen haben sich verschiedene einfache Hausmittel bewährt. Oft reicht es, ein Glas Wasser zu trinken, ein paar Nüsse oder ein paar Mandeln gut zerkaut zu essen, um die Beschwerden abklingen zu lassen. Die gleiche Wirkung erzielen Sie mit einem Teelöffel Haferflocken, die gut gekaut geschluckt das Sodbrennen schnell lindern. Generell helfen stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln oder eine Banane gegen das Sodbrennen. Die Stärke und das in der Bananen enthalten Kalium binden überschüssige Magensäure, sodass die Symptome abklingen. Eine weitere Möglichkeit sind freiverkäufliche Medikamente, sogenannte Antazida, deren Wirkstoffe Magensäure neutralisieren und den pH-Wert im Magen anheben.
Kann man Sodbrennen dauerhaft loswerden?
Es gibt Wege, Sodbrennen für immer loszuwerden. Die erste Maßnahme ist ein Überdenken und eine Änderung der eigenen Essgewohnheiten. In der Regel ist dies mit einem Verzicht von bestimmten Lebens- und Genussmitteln verbunden, die bekannt dafür sind, dass sie Sodbrennen fördern oder auslösen. Hierzu zählen Schokolade, generell Süßigkeiten, saure und fettreiche Lebensmittel sowie Kaffee, Alkohol und Nikotin. Auch auf stark säurehaltiges Obst wie beispielsweise Äpfel oder Zitrusfrüchte sollte soweit wie möglich verzichtet werden.
Bei häufigem Sodbrennen kann es helfen, den Umfang einzelner Mahlzeit zu reduzieren und über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ebenfalls hilfreich ist es in den meisten Fällen, die letzte Mahlzeit mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen oder mindesten 3 Stunden vor einer sportlichen Betätigung einzunehmen. Ebenso kann der regelmäßige Verzehr von ein paar Nüssen oder Mandeln sowie eiweißreichen Lebensmitteln wie Quark oder Kefir helfen, Sodbrennen zu vermeiden.